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Protest vor dem Schulausschuss
Holweide und die Situation des Schüler*innenspezialverkehrs
Anmerkungen der Gesamtschule Holweide zur Situation des Schüler*innenspezialverkehrs
Die Gesamtschule Holweide ist eine 9-zügige Gesamtschule in Köln, die seit 1986 auch Schüler*innen mit festgestelltem sonderpädagogischen Förderbedarf aufnimmt. Sie war seitdem offen für alle Förderschwerpunkte sowie immer wieder auch für Schüler*innen, die der Gruppe der Schwerstbehinderten zugeordnet werden. Aktuell besuchen ca. 1900 Schüler*innen die Schule, ca. 10% von ihnen mit einem anerkannten Förderbedarf.
Über Jahre wurden ca. 5 – 10% dieser Schüler*innen mittels eines eingerichtetem Taxiverkehrs zur Schule gebracht und wieder abgeholt. Dies betraf vor allen Dingen Schüler*innen mit den Förderschwerpunkten Geistige Entwicklung, Körperlich- Motorische Entwicklung, Sehen und Autismus. Da die Schule pädagogisch immer auch die Selbstständigkeit der Schüler*innen fördert und unterstützt, betraf es mehrheitlich jüngere Schüler*innen und nicht wenige, auch stärker beeinträchtigte Schüler*innen lernten im Laufe ihrer Schulzeit den Schulweg selbstständig zu bewältigen.
Ab 2018 stellten wir fest, dass immer mehr Anträge der Erziehungsberechtigten auf einen solchen Taxitransport abgelehnt wurden. In Einzelfallprüfungen wurde herausgefunden, dass z.B. eine alleinerziehende, in Vollzeit berufstätige Mutter ihren Sohn (Förderschwerpunkt Körperlich- motorische Entwicklung) vor ihrer Arbeit zur Schule bringen kann – tatsächliche Fahrtzeiten (wie z.B. Berufsverkehr) wurden dabei nicht berücksichtigt. In einem anderen Fall sollte eine Mutter von zwei behinderten Kindern zunächst das eine zu einer Schule bringen und dann das andere zu einer anderen, während dem ersten Kind dann lange Wartezeiten vor Unterrichtsbeginn zugemutet wurden (auch hier wurden die theoretischen Fahrzeiten genommen, Verzögerungen durch Berufsverkehr und Bahnausfälle blieben unberücksichtigt). Schüler*innen, deren Erziehungsberechtigte unsere Schule gewählt hatten, obwohl sie nicht ihre nächstgelegene Schule war, wurden per se nicht mehr gefahren. Dieses sind nur wenige Beispiele, die Liste ist erweiterbar.
Aktuell wird kein Schüler, keine Schülerin mehr mittels Taxi zu uns gefahren. Stattdessen fahren Erziehungsberechtigte ihre Kinder – täglich! Wir erfahren von Ihnen, dass sie z.B. ihre Arbeitszeiten einschränken müssen, um die Schulwege zu schaffen. Es verlassen Schüler*innen unsere Schule, deren Erziehungsberechtigte die zusätzliche Belastung durch die Schulwege nicht mehr bewältigen können. Es werden Schüler*innen, die auf einen Fahrdienst angewiesen wären gar nicht mehr hier angemeldet (im aktuellen Anmeldeverfahren sind uns hierzu 2 Fälle zu Ohren gekommen, eine Mutter hat sich telefonisch im Sekretariat über die Chancen auf einen Schüler*innenspezialverkehr informiert und dann von einer Anmeldung abgesehen, in einem zweiten Fall berichtete die Grundschule davon, eine Schülerin zur Förderschule beraten zu haben, da die Eltern auf einen Fahrdienst und „das Rundum Paket Förderschule“ angewiesen seien).
Wir befürchten, dass das Angewiesensein auf einen Schüler*innenspezialverkehr in Köln zu einem massiven Inklusionshemmnis geworden ist und so Schüler*innen mit sichtbaren Behinderungen aus dem Gemeinsamen Lernen verdrängt werden.
Für die Schulleitung der Gesamtschule Holweide,
i.A. Britta Klostermann (Inklusionskoordinatorin)
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